Kalksteinbruch Neandertal – Aktuelle Informationen

Die Geschichte des Kalksteinbruchs, nördlich des Neandertal-Museums gelegen, reicht ins Jahr 1916 zurück. Damals nahm die Firma „Mannesmann“ den Steinbruch in Betrieb und nutzte ihn für seine eigene „Hütte“. Die Gesamtfläche des Areals beträgt ca. 92 Hektar und entspricht damit etwa 130 Fussballfeldern. Bis 1989 brannte man den Kalk in Ringschachtöfen noch vor Ort, ehe die Rheinischen Kalksteinwerke GmbH Wülfrath (RKW), später „Lhoist-Gruppe“, das Areal kaufte. Die stillgelegten Lagerplätze wurden ab 1993 von einer Recyclingfirma für Rohstoffrückgewinnung genutzt. Im Jahr 2003 verkaufte „Lhoist“ an die „Kalksteinwerk Neandertal GmbH“, die später Teil der „CoMin-GmbH & Co KG“ wurde.

Die Betriebserlaubnis des Steinbruchs ist im Jahr 2021 ausgelaufen. Bis 2022 musste der Rückbau erfolgen. Seitdem ist der Kalksteinbruch stillgelegt. Die Ausdehnung des Steinbruchs umfasst etwa 500 x 800 m. Die Abbautiefe beträgt ca. 120 m. Heute ist der Bruchkessel geflutet und die Halden größtenteils bewaldet. Der See fasst etwa 80 Millionen Kubikmeter Wasser.

Erste Gedanken um eine mögliche Nachnutzung machte man sich bereits im Jahr 2010 mit dem „NaturKulTour Neandertal“, ein „Masterplan für ein Kulturerbe der Eiszeit“. Der sogenannte „Masterplan Neandertal“ greift folgende Themen auf: Rekultivierung, Naturerlebnis, Freizeitsport, Freizeitwirtschaftliche Nutzung, Kongress-/Wellnesshotel und Themenrouten / Wanderwege, die sich mit der Geschichte und Natur rund um das Areal beschäftigen sollen.

Im Kommunalwahlkampf 2020 wurde der Kalksteinbruch verbunden mit der Frage, was dort zukünftig entstehen könnte, erneut thematisiert. Rund 9,5 Hektar der Gesamtfläche von 92 Hektar sollten nutzbar gemacht werden. Sanfter Tourismus und Naherholung. Wie lässt sich das Gelände attraktiveren und umweltverträglich nutzen? Folgende grobe Ideen und Vorstellungen wurden geäußert: Eine ökologische Bildungsstätte, eine Jugendherberge, ein Wanderweg um den See des Steinbruchs, Wohnmobilstellplätze, Naturbeobachtungspunkte, einem Tagungshotel, Parkplätze zur Entlastung der Parksituation im Neandertal. Zu einer neuen Flächenversiegelungen sollte es nicht kommen, da sich die Planung lediglich auf bereits versiegelte Flächen bezog, während ein Großteil dieser Flächen wieder in Grünflächen umgewandelt werden sollte.

Nachdem es lange Zeit ruhig um das Thema wurde, informierte die Verwaltungsspitze im heutigen Ausschuss für Planung, Stadtentwicklung und Bauen über den aktuellen Sachstand. Es gab einen ersten Einblick in Ideen und Konzepte. Eigentümer, Stadt, Kreis und Bezirksregierung haben sich hierzu bereits ausgetauscht. Womöglich könnte es schon zum Ende des Jahres einen Vorschlag zur Änderung des Flächennutzungsplans geben. Genannt wurden folgende Aspekte: Ausweichparkplätze für das Neandertal Museum, Caravan-Stellplätze und eine Verbindung zur Bahnhaltestelle. Noch in den Kinderschuhen steckt die Idee eines Schullandheims bspw. mit Aspekten zur Bildung. Der Wanderweg rund um den See herum soll wieder hergerichtet werden. In den sozialen Medien soll unter dem Hashtag „lostplace“ auf den Kalksteinbruch hingewiesen worden sein. In diesem Zusammenhang wies die Verwaltung ausdrücklich darauf hin, dass es lebensgefährlich ist, den Tagebau zu betreten. Es kann zu Rutschungen kommen. Der See soll nach derzeitigem Stand nicht nutzbar gemacht werden. Entlang des Wanderwegs soll es Aussichtspunkte geben. Des Weiteren hat ein Investor sein Interesse bekundet, auf dem Areal PV-Anlagen zu errichten. Es handelt sich um einen ersten kurzen Sachstandsbericht der Verwaltung. In den nächsten Wochen werden weitere Gespräche zwischen Eigentümer, Stadt und Kreis geführt.

NEWSLETTER

Melde dich jetzt zu unserem Newsletter an und sei immer informiert.

Hier geht es zur Datenschutzerklärung.

NEWSLETTER

Melde dich jetzt zu unserem Newsletter an und sei immer informiert.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.