Schulden in Mettmann: Teil 5 – Städtischer Haushalt erklärt 

In unserem fünften Teil und letztem Teil zu „Städtischer Haushalt erklärt“ möchten wir zum Thema „Schulden“ aufklären. Wie hoch sind die Schulden der Stadt Mettmann, wie hoch ist die Pro-Kopf Verschuldung, wie steht die Stadt Mettmann im Vergleich zu den neun anderen Städten im Kreis Mettmann dar?

Was sind Schulden?

Schulden sind definiert als die auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Unter Rückstellungen fallen vor allem die Pensionsrückstellungen. Unter die Verbindlichkeiten fallen vor allem die aufgenommenen Kredite. Weitere Schuldenarten können hinzugerechnet werden, wenn Städte bestimmte Bereiche in Eigenbetriebe oder rechtlich selbstständige Unternehmen ausgelagert haben.

Kredite

Bei den Krediten wird unterschieden zwischen Liquiditätskredite und Investitionskredite. Liquiditätskredite (oder auch Kassenkredite genannt) sind Kredite, die eine Stadt nur kurzfristig zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit (Liquidität) aufnimmt.

Investitionskredite haben eine längere Laufzeit und sind zumeist an Investitionsvorhaben gekoppelt, denen ein entsprechender Sachwert (Anlagevermögen) gegenübersteht.

Wie hoch sind die Schulden der Stadt Mettmann?

Zum 31.12.2021 beträgt der Schuldenstand der Stadt Mettmann 135,75 Millionen Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 3.500€. (Quelle: Gesamtergebnisse Kredite, Kassenkredite und Wertpapierschulden der Gemeinden und Gemeindeverbände NRWs vom 28.06.2022) Aus der nachfolgenden Übersicht sind die ausweislich des Haushaltsentwurfs 2023 geplanten Gesamtschulden aufgeschlüsselt in Investitions- und Liquiditätskrediten bis zum Jahr 2026 abzulesen. Demnach würde sich der Schuldenstand der Stadt Mettmann bis zum Jahr 2026 auf 320 Millionen Euro erhöhen. Die Pro-Kopf Verschuldung würde dann 8.252€ betragen.

Schulden_Stadt Mettmann_2020-2026

Zinsen

Wer einen Kredit aufnimmt, der muss dafür auch Zinsen zahlen. Zinsen für die aufgenommenen Kredite stellen einen Aufwand dar und finden sich somit im Ergebnisplan des Haushalts wieder. Die Höhe des Zinsaufwands ist zum einen abhängig von der Höhe der in Anspruch genommenen Kredite und zum anderen von der Höhe des Zinssatzes.

Unter Zinsänderungsrisiko versteht man die Gefahr, dass der mit einem zinstragenden Finanzprodukt verbundene Zinssatz durch die künftige Marktentwicklung vom Marktzins abweicht. In den letzten Monaten sind die Zinssätze nach langjähriger Niedrigzins-Phase angestiegen. In der Regel besitzen bestehende Kredite eine Zinsbindung. Nach Ende der Zinsbindung werden neue Konditionen vereinbart. Neue Kreditaufnahmen erfolgen zu aktuellen Konditionen. Die Stadt Mettmann hat unterschiedliche Kredite mit unterschiedlichen Laufzeiten zu unterschiedlichen Zinssätzen aufgenommen.

Der nachfolgenden Darstellung kann man anschaulich entnehmen, was passiert, wenn höhere Kreditaufnahmen auf steigende Zinssätze treffen. Die Zinsaufwendungen werden im jeweiligen Haushaltsjahr ergebniswirksam.

Zinsaufwand_Stadt Mettmann_2020-2026
Pro-Kopf Zinsaufwand_Stadt Mettmann_2020-2026

Schuldenvergleich im Kreis Mettmann

Wir haben eine übersichtliche Darstellung erstellt, die den Schuldenstand aller 10 Städte im Kreis Mettmann zum Stichtag 31.12.2021 auf Basis der o.g. Quelle von IT.NRW zeigt. Die Stadt Mettmann nimmt bei der Pro-Kopf Verschuldung den 2. Platz ein. Nur in Velbert ist die Pro-Kopf Verschuldung noch höher. Auch in absoluten Zahlen liegt die Stadt Mettmann auf dem zweiten Platz.

Schuldenstand_Städte_Kreis Mettmann_2021
Pro-Kopf Verschuldung_Städte_Kreis Mettmann_2021

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