Stadtrat stimmt Mehrklassenbildung am HHG zu

Der Stadtrat hat in seiner Sondersitzung am 5. März 2024 beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, einen Antrag zur Mehrklassenbildung am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) für das Schuljahr 2024/2025 zu stellen. Über den Antrag hat die Bezirksregierung Düsseldorf als obere Schulaufsichtsbehörde zu entscheiden.

Der politische Beschluss ist ein wichtiges Signal. Wir haben uns gemeinsam für eine Mehrklassenbildung am HHG ausgesprochen und dem Elternwillen Rechnung getragen. Nachfolgend stellen wir unseren Wortbeitrag zum Thema zur Verfügung.

Wortbeitrag der M.U.T.-Fraktion zur Mehrklassenbildung am HHG

Wir stecken nicht nur in einem Schuldilemma, sondern erleben auch ein hausgemachtes Kommunikationsdesaster, das uns in diese Situation gebracht hat.

Die Verwaltungsspitze erklärte gegenüber der Schule bereits im September 2023, dass es zu keiner Mehrklassenbildung kommen wird, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Anmeldezahlen vorlagen. Diese Information erreichte die Politik nicht. Hätte man uns im Sinne der vielseits propagierten aber nur selten praktizierten Transparenz über diesen Vorgang in Kenntnis gesetzt, hätte es ausreichend Zeit gegeben, sich dem Thema frühzeitig annehmen zu können.

Am Montag (19. Februar 2024) erteilte die Verwaltungsspitze in einem Telefonat mit der Bezirksregierung der Mehrklassenbildung am HHG eine Abfuhr. Auch hier erfolgte von Seiten der Verwaltung keinerlei Information in Richtung Politik. Stattdessen hat man die betroffene Schule mit 3 Tagen Zeitverzögerung erst am Donnerstag (22. Februar 2024) – also nur wenige Stunden vor der Schulausschusssitzung – in Kenntnis gesetzt. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Den Kollegen der FDP, die den Stein durch ihren mündlichen Dringlichkeitsantrag im Schulausschuss ins Rollen brachte, ist hier genauso wenig ein Vorwurf zu machen, wie anderen Fraktionen, die sich aufgrund der von der Verwaltungsspitze herbeigeführten Kurzfristigkeit nicht in der Lage sahen, spontan darüber entscheiden zu können, weil sie sich vorher nicht beraten konnten. Anstatt sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen, könnte der Mettmanner Stadtrat den Schulterschluss üben. Es ist das Verwaltungshandeln bzw. Nichthandeln, das uns in diese kommunalpolitische Krise gestürzt hat.

Gestern wurde uns mitgeteilt, dass die Stellungnahme der Bezirksregierung, auf die wir alle gewartet haben, bereits am Freitag vorlag. Man hat die Email aber schlichtweg nicht gelesen, weil man sich nicht mehr im Dienst befand. Da haben wir wenig Verständnis für. Wir ehrenamtlichen Ratsmitglieder sind seit Tagen im Dienst – auch am Wochenende. Wir hätten erwartet – und wir würden uns für den zu stellenden Antrag an die Bezirksregierung wünschen, dass Bürgermeisterin Pietschmann das Thema zur Chefsache erklärt, die Email an die Bezirksregierung selbst abschickt, damit deren Antwort nicht im Postfach eines zuständigen Beigeordneten schlummert, der sich für diese wichtige Angelegenheit nach Dienstschluss am Wochenende nicht mehr verantwortlich fühlt.

Wenn eine Vielzahl von Eltern schon dazu neigen, ihr Kind auf einer auswärtigen Schule anzumelden und die damit verbundenen Strapazen für viele Jahre auf sich zu nehmen, muss das als deutliches Signal dafür verstanden werden, die Mettmanner Schullandschaft auf den Prüfstand zu holen. Man kann einen „Masterplan Schulen“ nicht stur umsetzen, wenn er nicht der Lebensrealität entspricht. Damit sich Ereignisse wie in diesem Jahr nicht wiederholen, müssen wir in den nächsten Wochen und Monaten eine Grundsatzdebatte über Mettmanns Schullandschaft im Ist-Zustand führen. Eltern und Kinder brauchen Verlässlichkeit.

Wir begrüßen es, dass Bürgermeisterin Pietschmann jetzt betont, sie würde sich bei der Bezirksregierung für eine Mehrklassenbildung am HHG stark machen. Das klang am Freitag noch anders als es hieß: „Stadt lehnt Mehrklassenbildung ab.“ Es ist dem ablehnenden Verwaltungshandeln geschuldet, dass sich die Politik dazu veranlasst sah, die Angelegenheit an sich zu ziehen. Es ist die Politik, die das Verwaltungshandeln korrigiert und die Verwaltung anweist, anders zu handeln, als sie es bisher getan hat. In diesem Zusammenhang begrüßen wir es sehr, dass die Ratsfraktionen hier gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Die Hängepartei der Eltern wird leider auch nach der Sitzung weitergehen. Dieses Politikum führt zu einem unzumutbaren Zustand – vor allem für die Kinder, die sich auf ihre nächste Schullaufbahn so freuen. Wenn es zu einer Mehrklassenbildung am HHG kommen sollte – was wir sehr hoffen – dann wäre das neben dem Einsatz der Kommunalpolitik vor allem dem Engagement des Bürgerverein Metzkausen, der Schulleitung des Heinrich-Heine-Gymnasiums und vieler betroffener Eltern zu verdanken, die sich in den vergangenen Tagen unermüdlich eingesetzt haben.

Die M.U.T. Fraktion begrüßt und schätzt dieses Engagement sehr und räumt dem Elternwillen höchste Priorität ein. Nicht zuletzt aufgrund der vorangegangenen Ereignisse gibt es für Eltern und Kinder in diesem Jahr nur eine zufriedenstellende Lösung. Und das ist die Mehrklassenbildung am HHG.

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