Im Sozialausschuss (Dienstag, 22.11.2022 um 17 Uhr, Rathaus) wird im Rahmen des Tagesordnungspunktes „Unterstützung der Mettmanner Tafel durch die Verwaltung“ die Leiterin Gisela Fleter die Arbeit der Tafel in Mettmann vorstellen und über die aktuelle Situation berichten. Die Fraktion „Mettmann. Unabhängig. Transparent.“ (M.U.T.) beantragt in diesem Zusammenhang eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Mettmann.
Die Situation der Tafel spitzt sich zu: „Die Aktualität dieser Thematik ergebe sich aus zahlreichen Faktoren“, so MUT Fraktionsvorsitzender André Bär. „Die Mettmanner Tafel steht wegen der stark steigenden Lebensmittel- und Energiepreise unter Druck, während zeitgleich der Bedarf von Hilfebedürftigen, nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg, zunimmt. Das alles wird vor allem aus Spenden finanziert, die angesichts steigender Unsicherheiten allgemein zurückgehen.“
„Angesichts dieser prekären Lage beantragen wir, die Mettmanner Tafel noch in diesem Jahr einmalig mit 5.000€ zu unterstützen“, sagt Bär. Nach Ansicht von Bär „dürfte der verhältnismäßig geringe Betrag trotz schwieriger finanzieller Lage der Stadt angesichts der Kosten für Headhunter oder externe Planungsbüros zweifelsfrei zur Verfügung stehen“. „Auch wenn die Tafel in den vergangenen Monaten erfreulicherweise öfters im Fokus von Unterstützungsaktionen stand, halten wir es für unverzichtbar, dass auch die Stadt Mettmann selbst mit einem verhältnismäßig kleinen Betrag einen notwendigen Beitrag leistet“, so Bär weiter. Derzeit übernimmt die Stadt die Kosten für die Abfallentsorgung i.H.v. 1.471,95€.
Indes traut man seinen Augen kaum, wenn man die Verwaltungserläuterung zu unserem Antrag liest. Stadtkämmerin Veronika Traumann kommentiert den Antrag mit folgenden Worten: „Aus finanzieller Sicht bedenklich.“ Darüber zeigen wir uns wirklich sehr verwundert. Bedenklich ist so vieles, aber doch sicherlich keine 5.000€ für die Mettmanner Tafel.
Angesichts der Kosten für Gutachter, Headhunter, Planungsbüros oder einem Sicherheitsdienst für die unbewohnte Traglufthalle sollte dieser relativ geringe Betrag trotz schwieriger Haushaltslage zweifelsfrei für diesen guten Zweck zur Verfügung stehen.
„Bereits vor einem halben Jahr war die Unterstützung der Mettmanner Tafel Gegenstand der Beratungen im Sozialausschuss“, berichtet Bär. „Seinerzeit verwies man auf die jetzt anstehende Novembersitzung. Der Stadtrat lehnte im Juni eine einmalige finanzielle Unterstützung von 5.000€ mehrheitlich ab. Wir hoffen, dass sich mit dem Bericht und der bevorstehenden Vorstellung der Tafel alle Entscheidungsträger ein Bild der Lage verschaffen können und die Notwendigkeit der finanziellen Unterstützung nunmehr erkannt wird. Wir werden das Thema auch in den Haushaltsberatungen 2023 aufrufen, jedoch halten wir es zunächst für wichtig, dass noch in diesem Jahr Geld fließt, damit die Tafel in den bevorstehenden Wintermonaten über die Runden kommt.“
Aus dem aktuellen Bericht der Mettmanner Tafel geht hervor, dass zurzeit 880 Personen, darunter 380 Kinder, unterstützt werden. Zwischen Januar und August fanden 3.889 Einkäufe statt. Derzeit engagieren sich 60 Ehrenamtler an fünf Tagen die Woche für die Tafel. Dienstags und donnerstags sind die Ausgabetage der Mettmanner Tafel, die sich seit 2017 in den Räumen des evangelischen Gemeindehauses Am Hügel 4 in Metzkausen befindet.
„Die Mettmanner Tafel leistet einen großartigen Beitrag“, so Bär. „Kurzfristig gilt es die Tafel bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Jedoch sollte in einem reichen Land wie Deutschland alles dafür getan werden, dass Menschen, ohne auf Lebensmittelspenden angewiesen zu sein, ein selbstbestimmtes Leben finanzieren können.