Wo ist der “Kompetenztisch Finanzen”?
Wo ist der “Kompetenztisch Finanzen”, wenn man ihn braucht?
Was die Finanzen betrifft, hatte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann im Wahlkampf konkrete Pläne geäußert. „Ich möchte einen Kompetenztisch Stadtfinanzen ins Leben rufen“, sagte sie, „denn wir brauchen wirklich jede Expertise. Jede einzelne Idee muss geprüft und dann passend für Mettmann umgesetzt werden.“
Viel Hoffnung steckte man in die “strategische Haushaltskonsolidierung”. Für viel Geld kaufte man sich die Expertise des Beraterunternehmens “imaka” ein. Für die Organisationsuntersuchung der Verwaltung wurden 300.000€ bereitgestellt, für den Prozess der Haushaltskonsolidierung nochmal 50.000€.
Es ist schon erstaunlich, wie man sich für viel Geld ein professionelles Beraterunternehmen ins Haus holt und es nach Präsentation der Ergebnisse vor die Türe setzt. Als es dann hieß “wir überprüfen die Maßnahmen auf Machbarkeit” hätten die Alarmglocken schon klingeln müssen. Die Aussage suggeriert im Umkehrschluss, dass ein renommiertes Beraterunternehmen, dass bereits in vielen Städten tätig war, Maßnahmen vorschlagen würde, die nicht zu realisieren sein sollen.
Man wolle die Vorschläge nun strategisch und systematisch abarbeiten, hieß es. Ein halbes Jahr später geschah das: Plötzlich sind einige der 36 Maßnahmen vom Tablett verschwunden. Nicht umsetzbar, nicht realisierbar. Andere Maßnahmen erschienen realisierbar, jedoch weichen sie in ihrem Verbesserungspotenzial teils erheblich vom Abschlussbericht ab.
Das Ergebnis kennen wir mittlerweile. Das aufgezeigte imaka-Verbesserungspotenzial von 4,1 Millionen bzw. das von der Verwaltung bezifferte Verbesserungspotenzial von 3,5 Millionen schrumpfte auf 1,16 Millionen Euro.
Gerne hätte man das Beraterunternehmen dazu noch einmal befragt. Wahrscheinlich war aber genau das nicht gewollt. Am Ende kann man sich nun auch die Frage stellen: Welche Strategie wird hier verfolgt?