Ist der „Masterplan Schulen“ gescheitert?

Analyse des „Masterplan Schulen“ nicht möglich – Fragen bleiben unbeantwortet. Nach dem Desaster um die Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen treten weitere Zweifel an der Glaubhaftigkeit des „Masterplans“ auf.

Für den Haupt- und Finanzausschuss am vergangenen Dienstag haben wir eine Anfrage zu den Zahlen des „Masterplan Schulen“ gestellt (wir berichteten) und wollten wissen: Wie treffend wird die Realität wiedergegeben? Erfolgte eine Plausibilitätskontrolle mit den tatsächlichen Anmeldezahlen? Wie passend war der „Masterplan“ in der Vergangenheit? Und kann er die Entwicklung der Schülerzahlen verlässlich voraussagen?

„Ein einfacher Abgleich der für die Schuljahre 2022/23, 2023/24 und 2024/25 vorliegenden Anmeldezahlen und damit in Zusammenhang stehender Größen mit den Zahlen des „Masterplans“ würde hier Auskunft geben“, sagt Regina Lenz, die für die Wählergemeinschaft M.U.T. Mitglied im Schulausschuss ist.

Leider war der Verwaltungsspitze eine Beantwortung nicht möglich. Während der Schuldezernent, in dessen Zuständigkeit die Thematik fällt, sich regelrecht wegduckte, antwortete an seiner Stelle der technische Beigeordnete, dass „man jetzt nicht antworten wird, weil man derzeit keine Diskussionen wolle.“ „Was insofern überrascht als dass die Zahlen vorliegen und der Umfang insgesamt sehr überschaubar ist“, merkt Lenz an.

„Die Verwaltungsspitze stellte eine Beantwortung zur Sondersitzung des Ausschusses für Bauen und Schule in Aussicht“, sagt André Bär, der die Wählergemeinschaft M.U.T. im Haupt- und Finanzausschuss vertritt. „Jedoch ist bis heute kein Termin hierfür bekannt und eine bereits für Ende Januar angesetzte Sitzung wurde von der Verwaltung wieder abgesagt, fügt Bär hinzu. Kennt die Verwaltung die Zahlen nicht? Oder hält man diese bewusst zurück, weil die Diskrepanz zwischen „Masterplan“ und Realität eklatant ist? Die erfragten Informationen müssen dem zuständigen Schulamt vorliegen. Dass man die Anfrage zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortet, lässt nur zwei Rückschlüsse zu. Entweder kann man die Zahlen nicht liefern oder man möchte sie nicht liefern. Die Antwortverweigerung der Bürgermeisterin verstärkt das Misstrauen gegenüber Pietschmanns Amtsführung.

Neben erheblichen Zweifeln an den prognostizierten Zahlen besteht mittlerweile auch Skepsis hinsichtlich der erfassten IST-Werte. So wird die Otfried-Preußler-Grundschule im „Masterplan“ als 3-zügig angegeben. „Tatsächlich gibt es dort aber nur 2 Klassen pro Jahrgang“, stellt André Bär fest. Und Regina Lenz weiter: „Wie passt das dazu, dass der „Masterplan“ für die zukünftige Mettmanner Grundschullandschaft eine fehlende Eingangsklasse prognostiziert und die Verwaltung in diesem Zusammenhang den Neubau einer zusätzlichen Grundschule für 11,5 Mio. € vorschlägt?“

Ist diese Investition überhaupt erforderlich, wenn an den vorhandenen Grundschulen Kapazitäten zur Verfügung stehen? Und auch der zur Diskussion stehende Neubau für eine 8-zügige Gesamtschule ist nach dem Anmeldeverfahren an den weiterführenden Schulen mehr als zu hinterfragen.

Bevor weiter geplant wird, fassen André Bär und Regina Lenz für die Wählergemeinschaft M.U.T. zusammen, muss der „Masterplan Schulen“ auf den Prüfstand. „Mit derart deutlichen Mängeln kann und darf das vorliegende Zahlenwerk nicht die Basis für die Zukunft der Mettmanner Schullandschaft und Investitionen in Höhe von aktuell rund 170 Millionen Euro sein.“

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