Mettmann und seine Immobilienprobleme

Mettmann verfügt nicht nur über zu wenig bezahlbaren Wohnraum, sondern auch über zu viele Gebäude, von denen man nicht weiß, wie man sie künftig gebrauchen möchte, die leer stehen bzw. standen oder nicht bzw. nicht auslastend genutzt werden.

Traglufthalle, Luisenhof, Stadthalle, Mercedes-Autohaus und zuletzt das AOK-Gebäude. Diese Örtlichkeiten dürften mittlerweile stadtweit bekannt sein.

Ein Überblick mit aktuellem Sachstand:

Das ehemalige Hotel Luisenhof:

ehemaliges Hotel Luisenhof Mettmann - Unterkunft für Geflüchtete

Zur Unterbringung Geflüchteter hat die Stadt Mettmann das ehemalige Hotel Luisenhof an der Florastraße angemietet. Nach Mietbeginn wurde das Gebäude sechs Monate nicht genutzt. Auch drei Monate nach Erstbezug lebten dort gerade einmal acht Personen (von maximal 56). Das entspricht einer Auslastung von rund 14%. Die monatliche Miete beträgt 27.500€. In Zeiten des Leerstands sind Kosten i.H.v. 165.000€ entstanden. Der aktuelle Belegungsstand beträgt 43 Personen. Wie jetzt bekannt wird, kauft die Stadt Mettmann das Gebäude. Durch Umbaumaßnahmen soll eine künftige Kapazität von 90+ Personen realisiert werden.

Das Mercedes-Autohaus:

Nach einer 4 Millionen Euro Kapitalerhöhung durch die Stadt Mettmann kauft die städtische Tochtergesellschaft „GfW“ das ehemalige Mercedes-Autohaus an der Willettstraße. Es soll für weitere 2,3 Millionen Euro zu einer temporären Feuer- und Rettungswache umgebaut werden. Im Januar 2023 mietet die Stadt das Gebäude von ihrer Tochtergesellschaft an. Eine Inbetriebnahme war für Juli 2023 vorgesehen. Seither wird das Gebäude als Abstellfläche und Garage genutzt. Wohl die teuerste seiner Art in Mettmann (wir berichteten). Die Fertigstellung ist nun für Ende 2024 vorgesehen. Die jährliche Gesamtmiete beläuft sich auf 180.000 Euro. Aufgehäufte Kosten bisher: 195.000 Euro.

ehem. Mercedes Autohaus in Mettmann

Die Stadthalle:

Stadthalle Mettmann

Im März 2021 wurde die Stadthalle geschlossen. Konkrete Lösungen und Perspektiven sind auch 3 Jahre später nicht in Sicht (wir berichteten). Die hätte es aber bereits geben sollen, bevor man die Halle schließt. Selbst die geschlossene Stadthalle verursacht in diesem Jahr ein Defizit von über 340.000 Euro. Wir berichteten bereits zu den finanziellen Auswirkungen. Seit Schließung häufen sich die Aufwendungen auf rund 1,3 Millionen Euro an.

Die Traglufthalle:

Die Stadt Mettmann mietete eine Traglufthalle zur Unterbringung Geflüchteter an. Nach Ansicht der Verwaltungsspitze stellte sich heraus, dass die Halle aufgrund mangelnder Klimatisierung weder im Sommer noch im Winter nutzbar sei. Wir berichteten in einer Chronik der Ereignisse. Ein gerichtlich bestellter Gutachter soll zu dem Ergebnis gekommen sein, dass die Halle zur vorübergehenden Unterbringung von Geflüchteten geeignet gewesen sein soll. Die Stadt Mettmann hat hierzu noch Rückfragen. Das Beweissicherungsverfahren dauert an. Die Traglufthalle wurde unverrichteter Dinge wieder abgebaut. Die Kosten für die ungenutzte Halle belaufen sich auf über 1 Millionen Euro.

Traglufthalle Mettmann - Unterkunft für Geflüchtete

Das AOK-Gebäude:

AOK Gebäude in Mettmann

Zum 1.7.2024 hat die Stadt Mettmann das ehemalige AOK-Gebäude auf der Neanderstraße angemietet. Im November stellte unsere Fraktion eine ausführliche Anfrage, um für mehr Transparenz zu sorgen. Hier die Antworten. Wofür man die Immobilie konkret nutzen möchte, ist noch nicht bekannt. Die Mindestmietzeit soll 20 Jahre betragen. Die Anmietung führt zu jährlichen fixen Aufwendungen von über 300.000€, wie wir offenlegen konnten.

In Summe hat die Stadt Mettmann rund 3 Millionen Euro für ungenutzte Gebäude verausgabt. Das ist vor allem in schwierigen und finanziell angespannten Zeiten kaum zu vermitteln. Dieser Umgang mit Steuergeldern sorgt bei vielen Bürgern zurecht für Unverständnis.

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